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Vom Himmel hoch

Sie beginnt ihre Reise weit über den Welt, wo es kalt und windig ist. Langsam schwebt sie durch die Luft. Sie ist so leicht, dass der Weg lange dauert und der Wind sie immer wieder vom Weg abbringt. Es ist nicht leicht, sich dem Wind entgegenzustellen und den Kurs zu korrigieren, doch sie kann nicht anders, etwas zieht sie an diesen bestimmten Ort.

Sie lässt die bauschigen Wolken hinter sich und fällt tiefer. Dort wird es wärmer.

Unter ihr kann sie das bunte Treiben der Menschenwelt wahrnehmen. Diese Welt ist so viel lauter und unruhiger als jene oben in den Wolken.

Sie folgt weiter der Anziehungskraft hinab, obwohl die Wärme sich falsch anfühlt. Die Wärme ist gefährlich, aber sie ist nichts gegen den stummen Ruf, dem sie folgt. 

Schließlich landet sie auf einer steinernen Fensterbank. Ein kleiner weißer Punkt auf grauem Stein. Der kalte Stein bewahrt ihre zerbrechliche Form trotz der warmen Luft. Hoffentlich kann der Stein sie lange genug erhalten... 

Während alle anderen noch hoch oben auf den richtigen Zeitpunkt für ihre Reise zur Erde warten, hat sie sich alleine auf den Weg gemacht, um einen Wunsch zu erfüllen.

"Mama, schau mal! Eine Schneeflocke!"